Familienwörter mit F

Menschen aus dem Netzwerk (20+) erzählen, was ihnen dazu in den Sinn kommt.

Freiheit

»Für mich bedeutet Familie, dass jeder die Freiheit hat, so sein zu dürfen, wie er ist – und nicht trotzdem, sondern gerade deswegen geliebt wird.«

»Ein gutes Maß an Freiheiten (alters- und entwicklungsgerecht) ist essentiell für die gesunde Entwicklung von Kindern. Sie lernen Verantwortung für sich und ihr Handeln zu übernehmen. Familie ist dafür ein wunderbarer ›Raum‹ mit Netz und doppeltem Boden. Mit Freiheit geht eben auch immer Verantwortung einher.«

Freude

»Im besten Fall ist es ja so: Nach einiger Zeit getrennt voneinander spüren wir immer wieder die Freude, mit unserer Familie in Kontakt zu treten.«

»Momente der Freude zu teilen, einander Freude zu schenken und über freudige Ereignisse zu sprechen (nicht nur über den Mist der Welt!), stellt für mich ein Fundament für die Resilienz in Familien dar.«

Floskeln

»Wer kennt sie nicht? ›Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst …!‹, ›Komm du mal in mein Alter!‹, ›Das Leben ist kein Zuckerschlecken!‹, ›Wenn du … dann beginnt der Ernst des Lebens!‹.

Diese Floskeln machen Kindern meiner Ansicht nach nicht wirklich Lust auf’s (Erwachsenen-)Leben. In der Familie sollte man mit solchen Floskeln definitiv geizen und positive Formulierungen wählen, die neugierig machen und stärken.«

Fehler

»Ich glaube, es ist ungemein wichtig, Kindern (und sich selbst!) gegenüber fehlerfreundlich zu sein, bei all dem, was im Alltag so passieren kann.«

Frust und Frustrationstoleranz

»Diese beiden sollten Hand in Hand gehen. Das Leben ist manchmal frustrierend und fordert uns heraus. Die Frage ist, wie wir damit umgehen!? Kinder haben Frust (Schule, Pubertät, Eltern …) und Eltern auch (Partner, Beruf, Kinder …). Jeder sollte sich selbst und dem anderen daher mit Toleranz und Geduld begegnen und manches mit mehr Humor sehen.«

Fortschritte

»Ich würde gerne F wie Fortschritte beitragen. Weil man im Familienalltag oft oder manchmal auch an Grenzen und in schwierige Phasen kommt und neue Ideen, neue Kraft und Motivation braucht, um etwas zu bewegen. Oder Geduld, bis sich etwas von alleine weiterbewegt. Und irgendwann kommt der Moment, in dem man merkt, dass man als Familie, oder selbst als Teil der Familie, einen Fortschritt gemacht hat.«

Freund

»Ich bin als Elternteil nicht der Freund meines Kindes. Wir gehen partnerschaftlich miteinander um, aber meine Rolle ist klar!«

Fegen

»Fegen, putzen, wischen, aufräumen, kochen, Wäsche sortieren. Diese Dinge mit Kindern gemeinsam tun kann viel Freude machen und ihr Weltwissen vergrößern.«

Frohsinn

»Bei aller Last des Alltags sollte der Frohsinn, der Spaß und Humor in Familien nicht abhandenkommen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Gemeinsam lachen und rumblödeln können, albern sein. Ein guter Gegenpol an Leichtigkeit.«

Freizeit

»Freie Zeit ist unglaublich kostbar. Manchmal geht sie bei Kindern mit ›Langeweile‹ einher, was manche Eltern veranlasst in Aktionismus zu verfallen, anstatt zu sehen, was passiert. Oft folgen der Langeweile gute Ideen. «

Freizeitaktivitäten

»Gemeinsam geplant und erlebt fördern Freizeitaktivitäten das Wir-Gefühl und die Kommunikation. «

Fairness

»Im Zusammenleben sollte es fair zugehen, demokratisch. Strukturen und Werte, die wir in Verbindung damit in unserer Familie erfahren, prägen unser ganzes Leben (Beruf, Partnerschaft, Weltbild …).«

Folgen

»Ich glaube es ist sehr wichtig, Grenzen zu setzen und Kindern zu vermitteln, dass ihr Handeln immer Folgen hat. Eine liebevolle Konsequenz ist daher in der Erziehung für mich unerlässlich.«

Fragen

»›Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!‹ Ich höre die Musik der Sesamstraße noch im Ohr. In einer Familie sollte Fragen erlaubt sein und gefördert werden. Auch unbequeme Fragen müssen Platz haben, genauso wie intime Fragen. Wenn ich nicht in meiner Familie alles fragen darf, wo denn dann?«

Flexibilität

»Sie ist vielleicht eine der gefragtesten Kompetenzen von Eltern. Welcher gemeinsam verbrachte Tag wird genau so, wie er morgens geplant wurde?«

Frieden

»In jeder Familie gibt es Streit, Reibereien, Unmut, Diskussionen. Das ist menschlich und trägt auch zur Entwicklung einer Streitkultur bei. Kinder lernen Kommunikationsregeln, lernen zu diskutieren und Kompromisse zu finden. Es ist, denke ich, wünschenswert, nach ›Reibereien‹ auch wieder Frieden zu schließen, sich zu versöhnen und zu entschuldigen. Besonders wichtig finde ich dabei, dass das keine Einbahnstraße ist, sondern sich Eltern auch bei Kindern entschuldigen. Sie signalisieren damit Respekt und erkennen an, dass sie als Erwachsene nicht unfehlbar sind. «

Feste

»Für die verschiedenen Feste, die über das Jahr so gefeiert werden, haben Familien häufig unterschiedliche Rituale und Gewohnheiten, wie sie diese Feste begehen. Dadurch erhalten Feste eine familieneigene Bedeutung.«