In der kommenden Woche bin ich zur Planung eines Elternabends in die Teamsitzung eines Kindergartens eingeladen worden. Aus einer Zusammenstellung möglicher Themen wählten die Eltern mit großer Mehrheit das Thema: „Wie mein Kind stark wird“ und im Vorgespräch am Telefon sprachen die Leiterin und ich lange über das Thema „Resilienz“.

Was genau zeichnet ein „starkes Kind“aus? Aus Sicht der Resilienzforschung ist ein starkes Kind ein resilientes, widerstandsfähiges Kind. Es hat eine Widerstandskraft entwickelt gegen Widrigkeiten, die ihm widerfahren könnten, doch genau so hat es Kraft entwickelt für ein Leben, dem es zuversichtlich, lösungsorientiert und Tatsachen akzeptierend begegnet.

Wenn ich von den 7 Grund-Haltungen und Fähigkeiten der Resilienz ausgehe, und bei meiner Vorbereitung der Frage nachstiefele: Wie wird ein Kind denn resilient? … dann tauchen folgende Sätze auf: Ein lösungsorientiertes Kind ist ein Kind, dem lösungsorientiert begegnet wird. Ein zuversichtliches Kind ist ein Kind, dem mit der Grundhaltung der Zuversicht begegnet wird. Ein Kind, welches Dinge, die nicht veränderbar sind, akzeptieren kann, diesem Kind wird mit Akzeptanz begegnet. Wird dieses Kind darin unterstützt, sich selbst zu regulieren (Medien), Verantwortung zu übernehmen, Beziehungen zu gestalten und die eigene Zukunft zunehmend eigenverantwortlich zu planen, so wird es diese Fähigkeiten der Resilienz nach und nach erlernen.

Brooks und Goldstein gehen davon aus, dass Eltern, denen diese Zusammenhänge bewusst sind, ihre Kinder jeden Tag in diesem guten Sinne stärken können. „Wenn Sie sich das Ziel gesteckt haben, Ihr Kind zu einer resilienten Persönlichkeit zu erziehen, dann können alle Aspekte Ihrer elterlichen Bemühungen unter diesem Leitgedanken stehen…“ Ähnliches gilt natürlich für Erzieher*innen und Lehrer*innen, die nach Ansicht der beiden Familientherapeuten „einen erheblichen Einfluss … auf das Resilienzvermögen unserer Kinder“ ausüben angesichts „tausender von Interaktionen“. (S.325) (R.Brooks,S.Goldstein: Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken.Stuttgart, 2007)

Mit Blick auf diese Zusammenhänge wird deutlich, dass wir als Eltern und Pädagog*innen in der Verantwortung stehen, uns auch um unsere eigenen Resilienzkräfte aufmerksam zu kümmern. Mein Anliegen ist es, Eltern sowie Pädagog*innen als Resilienz-Verstärker zu unterstützen und zu beraten sowie ihnen ganz konkrete Hilfen an die Hand zu geben in Form von Übungen und „Tools“, die Resilienz anschaulich und erfahrbar machen.